Erleuchtung- was ist das?
Bevor ich auf den Begriff der Erleuchtung eingehen möchte, möchte
ich daran erinnern, was ich in einem früheren Teil dieser Serie über
Meditation gesagt habe.
Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Meditation kann man mit
"Waschen, Säubern, sich geistig, seelisch und körperlich Saubermachen"
umschreiben. Dieser Reinigungsprozess, der den Schmutz, der uns in unserer
ganzheitlichen Entwicklung behindert, entfernt, ist das Fundament, mit
dem wir unseren Weg der Erleuchtung begründen.
Die eigen persönliche Ganzheit
Den Weg der Erleuchtung zu gehen, heißt nichts anderes als sich auf die Suche nach der eigenen persönlichen Ganzheit zu machen, sein ureigenstes göttliches Wesen zu finden. Alles, was wir für diese Suche nach unserer Ganzheit brauchen, finden wir in uns, ist uns geschenkt, mit auf den Lebensweg gegeben worden (da wir nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurden). Mit anderen Worten: den Weg der Erleuchtung zu gehen, heißt auch mit der Wirklichkeit, mit dem Absoluten eins zu werden = Gott zu suchen.
Erleuchtung und Intuition
Sehr oft benutzen wir den Begriff der Erleuchtung in unserem täglichen
Sprachgebrauch. Wir sagen, jemandem kam eine Erleuchtung und meinen damit,
daß er/sie eine plötzlich (gute, wichtige, hilfreiche) Erkenntnis
oder Eingebung hatte, "ein Licht ging ihm/ihr auf", kurzum eine geistige
Klarheit, die weiterhilft (bei der Lösung eines Problems zum Beispiel).
Meistens können wir diese plötzliche Eingebungen auch gar nicht
weiter erklären, sie kommen einfach.
Unter Erleuchtung versteht man demnach eine Erkenntnis durch reine
Intuition, zu der man durch die Sinne alleine nicht gelangen kann, ein
unmittelbares, nicht auf Reflexion beruhendes, ganzheitliches Erkennen
und Erfassen eines Sachverhaltes oder eines komplizierten Vorgangs. Und
gerade die Erleuchtungen, die wir mit Hilfe unserer Intuition erfahren,
helfen uns oft allerlei Probleme und Fragen verschiedenster Art zu lösen.
Intuition und Instinkt
Erleuchtung finden wir auch in der Tierwelt, bloß nennen wir sie
dort anders. Während wir beim Menschen von Intuition reden, sprechen
wir bei Tieren von Instinkt. So können Ameisen Monate vorher kommendes
Hochwasser erahnen und rechtzeitig ihren Ameisenhaufen verlassen. Bekannt
ist auch, daß Ratten vorzeitig ein sinkendes Schiff verlassen, weil
sie auf ihren innewohnenden Instinkt hören, der sie vor Gefahren schützt.
Warum hört der Mensch aber immer weniger auf seine "innere Stimme",
seine Intuition, warum entfernt er sich mehr und mehr von ihr, von diesem
einzigartigen, uns allen innewohnenden Hilfsmittel?
Auch eine Fähigkeit des Menschen
Daß der Mensch diese Fähigkeit anfangs durchaus hat, erfahren
besonders intensiv werdende Eltern. In der Regel sind sie besonders bemüht
ihr Kind bestmöglich gedeihen und sich entwickeln zu lassen und es
zu schützen. Vom Arzt erfahren sie nicht nur die sachlichen Angaben,
sondern auch wichtige Hinweise, die im Interesse des Kindes unbedingt
beachtet werden sollten. So sollten beispielsweise die Eltern (vor allem
die Mutter) keine Rauschmittel (Zigaretten, Alkoholika, harte Drogen) konsumieren.
Ein guter Arzt wird den Eltern auch raten, eine möglichst harmonische
Lebensweise zu führen, um dem Kind von Anfang an eine bestmögliche
Entwicklung körperlicher, geistiger und seelischer Art zu ermöglichen.
Dies läßt sich erreichen durch friedfertige Gefühle, eine
entspannte und angenehme Atmosphäre, ein liebe- und verständnisvolles
Miteinander, durch schöne Bilder und Musik und vieles mehr.
Wichtig ist vor allem auch die vorgeburtliche Unterhaltung mit dem
Kind und die zärtliche Berührung des Bauches. Das Kind wird sich
noch vor der Geburt geliebt und willkommen fühlen. (Nebenbei bemerkt,
es ist auch bekannt, daß das Wachstum von Zimmerpflanzen wesentlich
von der Atmosphäre (Person, Pflege, Musik; etc.), die sie umgibt,
abhängig ist.
Großmeister
Johann Whang
TAEKWONDO AKTUELL 4/94
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