Ursprüngliche Meditation und verschieden Meditationsformen
Nach heutiger Auffassung siedelt man gerne den Ursprung der Meditation
in Indien an. Genau genommen gibt es aber seit es Menschen gibt ein urmenschliches
Bedürfnis nach Auseinandersetzung mit der eigenen Befindlichkeit,
mit dem eigenen Unbehagen; kurzum mit den eigenen Gefühlen.
Ein Beispiel hierfür wäre Reue und Buße tun. Die Inder
haben lediglich die Meditation so weiterentwickelt, daß sie für
sie paßt und somit annehmbar wird. Genauso haben China, Korea und
Japan eine jeweils für sich passende Meditationsart entwickelt.
Besonders die Japaner haben sie in Übereinstimmung mit ihrer Kultur
gebracht. Diese Entwicklung ist uns unter dem Namen "Zen" bekannt. Die
meisten Europäer verstehen unter Zen die eigentliche Meditation, obgleich
sie nur den Japanern angepaßt wurde.
Was ich gerne beibringen möchte, ist nicht Zen, sondern eine Meditationsart,
die zur deutschen Kultur und zum westeuropäischen Zivilisationskreis
paßt. Wie man das praktisch macht, erkläre ich in einem der
nachfolgenden Teile, da davor noch einige Erklärungen notwendig sind.
Da die Meditationstechnik durch Menschen weiterentwickelt wird, kann
sie auch schon mal eine seltsame Entwicklung erfahren. Mir sind aus der
Werbung sogar elektrische Geräte für Entspannungsübungen
bekannt, was einerseits lächerlich, andererseits aber auch besorgniserregend
ist.
Wenn man die Meditationsentwicklung beobachtet, wird deutlich, daß
Meditation sehr die Religion beeinflußt hat. Auch Buddha hat erst
meditieren gelernt und dies praktiziert, bevor sich später eine Religion
entwickelte. Man erkennt, daß Meditation der
Religion vorausging. Das
Gebet der Christen und die verschiedenen Meditationstechniken haben denselben
Zweck, auch wenn Art und Weise unterschiedlich sind. Die innere Qualität
ist in jedem Falle bedeutsamer als die äußere Form(Haltung).
Man muß aber berücksichtigen, daß
es ohne eine korrekte Körperhaltung auch nicht richtig funktioniert.
Deswegen ist es sehr wichtig für welche Methode man sich entscheidet,
damit eine passende Technik angewandt wird. Eine völlig willkürliche
Art wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht effektiv sein.
Der Zusammenhang von Körper und Geist
Der Geist ist formlos und grenzenlos wie die laufende Zeit. Der Körper
hingegen hat eine bestimmte Form. Manchmal ist er schön und manchmal
ist er häßlich. Menschen können aber unabhängig
von ihrer äußeren Erscheinung aufgrund ihres geistigen Zustandes
nicht nur schön, sondern zutiefst beeindruckend wirken. Diese Menschen
haben wegen ihrer ganzen Art eine starke Ausstrahlung, Charisma und Persönlichkeit.
Sie wirken schöner als "schön".
Auf der anderen Seite empfinden wir einen Menschen mit negativen Eigenschaften
wie z.B. Habgier als häßlich und abstoßend.
Menschen, die plötzlich mit dem Tod von ihnen nahestehenden Personen
konfrontiert werden und sei es auch nur durch eine telephonische Todesnachricht,
können wahnsinnig werden und unter Umständen sogar sterben. In
so einem Fall erkennt man, wie stark eine geistige Ursache , in diesem
Fall das Bewußtwerden einer schmerzlichen Situation, wirkt.
Andererseits gibt es Menschen mit zum Teil erheblichen körperlichen
Handikaps, die einen enormen Lebensmut haben und ihr Leben vorbildlich
meistern. Worin liegt nun die Ursache für derartige Auswirkungen?
Aus dem oben beschriebenen kann man erkennen, welche Bedeutung die
geistige Kraft für Menschen hat. Hier im Westen richtet sich das Augenmerk
häufig nur auf körperliche Dinge, und man strebt deshalb häufig
nach einseitiger körperlicher Orientierung. Wohin wird uns so ein
Weg führen? Welches Ergebnis können wir hiervon erwarten?
Wie die Naturregel vom Wasserkreislauf, so ist auch der Tod nicht das
Ende, sondern der Übergang zu einem anderen Stadium. Wenn man Wasser
trinkt, so wird man es auch wieder ausscheiden, es verdunstet, kondensiert,
und kehrt als Regen wieder auf die Erde zurück, um erneut als Trinkwasser
zu Verfügung zu stehen. Genauso kann man sich die geistige Dimensionen
erklären: der Geist, welcher Haß, Liebe, Kraft, Schönheit,
Häßlichkeit, kleine, große oder zutiefst beeindruckende
Menschen schafft, verschwindet nicht einfach, sondern bleibt uns in einer
anderen Ausprägung erhalten. Der Geist ist - wie anfangs erwähnt
- form-, grenzen- und zeitlos.
Was bedeutet es, körperlich
krank zu sein?
Die Antwort auf diese Frage bedarf zuerst einer Erklärung über die Funktion und Aufgabe der Wirbelsäule:
Großmeister
Johann Whang
TAEKWONDO AKTUELL 12/93
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